Archive for November, 2011

unter Anderem eine peruanische Hochzeit


2011
11.22

Ich schäme mich sehr, dass ich mich in den letzten Wochen nicht gemeldet habe. Irgendwie vergeht die Zeit wie im Flug und ich dachte, der letzte Eintrag läge erst ein paar Tage zurück. So richtig viel Spannendes ist bis zu diesem Wochenende aber auch nicht passiert, aber dazu später.
Erst mal ein bisschen was zum Projekt. Also nachdem wir die letzten Wochen vor allem mit Sähen und Pflanzen auf der Chacra beschäftigt waren, haben wir die diese Woche erst einmal in Ruhe gelassen. Nun können die Sternfrucht- und Paranussschösslinge anwachsen und Kartoffeln, Zwiebeln, Ingwer und Avocado haben Zeit zum keimen. Ausserdem haben wir schon in mehreren Bananenreihen angefangen, Papaya zwischen die einzelnen Stauden zu pflanzen, die jeweils ein paar Bohnen als Wiegennachbarn bekommen haben. Die wachsen nämlich schnell, halten das Unkraut fern, spenden den ersten Trieben Schatten, düngen den Boden weil Leguminosen und sind obendrein sogar noch essbar. Ganz fertig geworden sind wir leider noch nicht aber das kommt auf jeden Fall in den nächsten Tagen noch.
Diese Woche haben wir vor allem Tüten mit Erde gefüllt und Stöcker rein gesteckt. Das klingt erst mal komisch aber wenn alles gut geht schlagen die aus und wir haben bald eine Armee von Ziersträuchern.
Am spannendsten und leider auch anstregendensten war aber das wieder frei schlagen des Pfads durch das Sekundärwäldchen des Ökozentrums. Direkt neben der Chacra liegt nämlich ein hübsch verfilztes, nahezu unberührtes Fleckchen und das soll Bauern und Allgemeininteressierten zeigen, was für nützliche Pflanzen da im Wald so wachsen und vielleicht auch, wie man den Wald nutzen kann ohne ihn zu roden. Dazu werden wir für ein paar spannende Pflanzen auf dem Weg noch Schilder machen, zuvor heisst es aber erst mal Machete schärfen und ran. Als besonders fiess entpuppte sich hierbei das bambusähnliche Zeugs, dass auch noch richtig böse Stacheln hat, die problemlos durch Handschuhe kommen.Aber lohnen tut es sich auch… zum Beispiel gibt es dort einen ziemlich grossen und vor allem mächtigen Baum, der eine Aushöhlung im Stamm hat, in der vermutlich Fledermäuse hausen. Vielleicht setze ich mich an einem der nächsten Tage mal zur Dämmerungszeit mit einer Kamera vor die Öffnung. Ausserdem gibt es wilde Bienen in der Höhle eines anderen Baums. Und die sehen sogar mal richtig aus wie typische Bienen und nicht wie die kleinen schwarzen Dinger die hier so als Bienen bezeichnet werden… Fertig sind wir allerdings noch lange nicht… Mal sehen, wie es in der nächsten Zeit weiter geht.
An sonsten habe ich mich nun tatsächlich dazu entschlossen, mir die Grundsachen von Capoeira beibringen zu lassen. Wenn ich es also schaffe mache ich mich abends zum Haus der Efrains auf, wo dann meistens der kleine Ninja schon wartet um uns zu malträtieren. Er ist tatsächlich kleiner als ich aber das macht er mit Auftreten und Körperbau mehr als wett. Man hat wirklich den Eindruck, er besteht nur aus Haut und Muskeln und ganz vielleicht ein paar Knochen. Die Übungen, die wir machen, machen wir meist 50 mal und zwischendurch 50 mal im Liegen die beine hoch und noch 20 bis 30 Liegestütze – meist 2 mal am Abend. Und am Ende wird immer gedehnt. Ich bin wirklich sehr froh, dass mein Körper schon einigermassen gelenkig ist.. Der eine oder andere hat schon ein paart Tränchen weggewischt, als ihm beim Spagat nachgeholfen wurde. Ja, es hat schon ein bisschen was Satanistisches, aber es macht auch echt Spass XD
So, jetzt endlich zum eigentlich spannenden Teil diese Woche. Und zwar war ich am Samstag abend auf einer kirchlichen Hochzeit mit allem drum und dran, mit Braut in Weiss, Blumenkindern und Reis. Da ich in Deutschland nie einer Kirchlichen Hochzeit beiwohnte, kann ich leider keine direkten Vergleiche ziehen, aber hübsch anzusehen war es auf jeden fall. Da reingeraten bin ich übrigens, weil der Bräutigam ein Polizist und Arbeitskollege vom Nilo war. Witzigerweise wurde Felix auch eingeladen, aber von jemand anderem. Puerto Maldonado ist also doch irgendwie ein Dorf 😉
Da ich in Deutschland natürlich nicht gerade Ballkleider in meinen Rucksack gepackt hatte, musste ich mir erst mal angemessene Kleidung besorgen. So ist der Nilo dann am Samstag mittag mit mir losgetiegert und wir haben mir ein langes braun-crèmefarbenes Kleid ausgesucht, um eine hässliche kleine Schramme an meinem Bein zu verdecken. Abends habe ich mir dann noch mal kurz meine vom Klima etwas angegriffenen Haare zurechtzurren lassen und ohne gefragt zu werden wurde ich dann auch noch geschminkt. Alles im selben Geschäft, versteht sich^^ Dazu dann noch goldene Schuhe mit riesigen Absätzen (die am späteren Abend höllisch schmerzten) und noch ein bisschen Glitzerschmuck – Ich muss zugeben, ich sah an dem Abend wahrscheinlich besser aus als an meinem Schulabschluss XD
Tja, und dann ging es in die Kirche. In dem Punkt muss man sich im Kopf von den alten europäischen Kirchen frei machen. Hier in PM sind die Kirchen alle recht neumodisch, aber doch irgendwie hübsch. Diese hier hatte bunte Fenster in vorm von Flammen. Nach peruanischem Brauch begann das Ganze natürlich nicht um 8 sondern erst um halb 9, und zwar mit dem einschreiten der Braut an der Hand des Grossvaters (der Vater ist verstorben), angeführt von Blumenkindern und gefolgt von weiteren Kindern zum Schleppe tragen. Und dann lief eben die Zeremonie ab, vermutlich ganz ähnlich wie in Deutschland auch. Ringe wurden ausgetauscht, geküsst, Hostie und Wein verteilt… Gestört wurde das ganze nur leider von einem kleinen Stromausfall, aber die Kerzen spendeten genug Licht. Die Musik kam übrigens von einem Chor und war definitiv ganz anders als die Kirchenlieder in Deutschland. Ich kann es leider nicht beschreiben aber es klang sehr locker und fröhlich. Ein Lied gegen Ende war besonders spannend, weil plötzlich alle die Menschen vor-, hinter- oder neben sich umarmten, auch wenn diese wildfremd waren. Am Ende der Kirchenzeremonie wanderte das Brautpaar dann durch ein Spalier aus Polizeimützen, die Arbeitskollegen des Bräutigamms hatten sich nämlich am Ausgang aufgestellt.
Gefeiert wurde dann in einem hell eingerichteten Restaurant, in dem alles mit weissen und roten Tüchern voll hing. Leider hatte ich keine Kamera dabei, weil mein Kleid keine Taschen hatte. Es wurde noch die eine oder andere Rede gehalten, Häppchenwurden gereicht und eine Band spielte die ganze Zeit südamerikanische Tanzmusik. Da Nilo grossen spass am Tanzen hat und auch recht gut ist musste ich natürlich auch mit ihm Tanzen. Gegen 12 wurde dann noch ein Essen serviert, davon war allerdings leider nur der Reis vegetarisch. Danach war ich schon schändlicherweise ziemlich müde… Da Nilo gegen 7 wieder arbeiten musste nahmen wir uns eigentlich vor nur noch die wunderschöne Torte abzuwarten. Die bestand aus mehreren aufgebarrten kleinen Torten, die mit Rosen und Brautpärchen dekoriert waren. Leider warteten wir vergeblich… als wir um 3 gingen hatte noch keiner anstalten gemacht, sie anzuschneiden und auch Felix, der erst gegen halb 4 ging bekam nichts ab. Im nachhinein haben wir uns dann gedacht, dass es vielleicht nur eine Atrappe war -.- Schade.

Nun noch fix eine neue Pflanze… Und weil ich von den dingern in letzter Zeit so viele gepflanzt habe und die wirklich lecker sind hab ich mich für die Banane entschieden. Davon gibt es unglaublich viele Sorten hier. Die Kochbananen finde ich am genialsten, weil es die in Deutschland so überhaupt nicht gibt und weil man damit so viel anstellen kann. Wenn sie reif sind, schneidet man sie einmal der länge nach auf, brät sie und ist sie so oder mit Schockosauce oder sonstigen Schweinereien. Grün schneide ich sie am liebsten in kleine Scheiben, brate sie mit ganz viel Öl, Zwiebeln und Salz an und dann gibt es vielleicht noch Avocadocrème oder Mayo dazu. Schmeckt fast wie bratkartoffeln.
Aber auch die normalen Bananen schmecken hier super. Ich habe mich mitlerweile in die Seidenbananen verliebt, die nicht ganz so gross sind wie die in deutschen Supermärkten. Felix dagegen schwört auf etwa Fingergrosse, die man auch super trocknen kann. Es gibt aber auch etwa gurkengrosse Bananen hier…
So noch was zum pflanzen, das ist nämlich auch ganz spannend. Bananen Wachsen an Stauden (und nein, man kann sie nicht gerade biegen =). Jeder Stamm, oder eher Schaft trägt dabei nur einmal Früchte, danach bildet er Ableger und stirbt ab. Und diese Ableger kann man dann halb ausgraben, halb abhacken und einfach so in den Boden stecken. Man braucht sie nicht einmal angiessen, weil sie so viel Saft haben. Wenn man aber ein bisschen darauf achtet, wie man sie einpflanzt, kann man bestimmen, wohin die Früchte hängen sollen. Die wachsen nämlich immer nach aussen, das heisst, wenn man die Ablegerseite, die an der Mutterpflanze hing nach Osten zeigend in den Boden steckt, wachsen die Früchte nach Westen. Dann hackt man auf halber Höhe eine Scharte in den Schaft, das ganze kippt und man kann gemütlich ernten. Um die Pflanzen gesund zu halten muss man hin und wieder die alten Blätter und Schäfte entfernen, damit sich kein Ungeziefer einnistet.Was ich sonst noch spannend fand war, dass man den Blättern der Sprösslinge schon ansehen kann, ob die Pflanze gesund und gut genährt ist. Wachsen die sehr schmal und gerade, ist sie top. Sehen sie schon breit und zerrissen aus wie bei einer alten Pflanze, sind sie nicht in Ordnung.
Die Dinger wachsen übrigens unglaublich schnell. Wir haben zwei Exemplare von der Chacra mitgenommen und im Ecocentro gepflanzt. Nach einem Tag sah das ungefähr so aus:

Nach ca. einem Monat so:

So viel zu dieser wundervollen Pflanze, die wohl viel zur Menschheitsentwicklung beigetragen hat 🙂

Lieben Gruss,
Alondra

Geburtstage… und wie wir hier feiern


2011
11.01

Ein kaputter PC wird mich nun mit Sicherheit auch nicht davon abhalten hier vernünftige Einträge mit vernünftigen Bildern zu schreiben. Wir haben nämlich angefangen, die olle Kiste auszutricksen, indem wir Texte auf CD brennen. Immer noch sehr umständlich aber vorerst eine Lösung.
Also los geht’s: Am vergangenen Donnerstag ist der Felix 20 geworden. Weil er die ganze Zeit meinte, er sei wunschlos glücklich und wir uns hier irgendwie sowieso alles kaufen können viel es mir doch arg schwer, ein Geschenk zu finden. Am Ende hab ich mich dann für das einzig sinnvolle entschieden: Ich hab mich von einem meiner geliebten Tücher getrennt, und zwar von dem Grünen, dass er sich sowieso schon von Anfang an als Kopftuch ausgeliehen hatte. Da zeigt sich mal wieder, einfach jeder braucht ein Tuch. Da ich den alten Namen leider vergessen hatte heißt es jetzt übrigens „das sinnvolle Tuch“.
Weil aber ein Tuch doch ein bisschen wenig ist, und sei es auch ein sinnvolles Tuch, gehen wir in den nächsten Tagen wohl noch mal Pizza essen.
In der Schule gab es eine kleine Party und die ganzen Kinder haben für Felix zu Macarena und irgendeinem Lied von Justin Bieber getanzt. Mittags haben wir Kuchen gebacken, und zwar Buddin. Das ist hier ein recht typischer Kuchen, der aus trockenem Weißbrot, Milch, Eiern, teils karamellisiertem Zucker und Vanille besteht und auf den Felix ziemlich abfährt. Ich fand ihn auf dem Markt immer gar nicht so toll, aber unserer ist echt gut geworden. Gegen 5 sind dann Clara, Luis mit Familie und Marco und Adriano zum Kuchenessen vorbei gekommen. Letztere hatten eine Gitarre dabei und nachdem sie „Zum Geburtstag viel Glück“ auf Spanisch und Englisch gesungen hatten spielten sie auch noch einige andere schöne Sachen und wir plauderten viel und tranken ein bisschen von Claras selbst gemachtem Sternfruchtwein (der mir leider am nächsten Tag arge Verdauungsprobleme bescheren sollte). Irgendwann holte Luis dann noch Copuazukuchen, der vorher noch nicht fertig war und so musste natürlich jeder noch ein Stück davon essen. Und als wir dann gegen 8 gerade aufgeräumt hatten kam auch noch Naif vorbei und brachte eine dicke Schokoladentorte mit Eischneeüberzug vorbei. Davon hat dann auch noch jeder eine Scheibe bekommen und ich muss sagen, danach war ich echt satt.
Danach ist Felix auf die Idee gekommen noch ins Internetcafé zu fahren und zu schauen, was seine Freunde geschrieben hatten und ich begleitete ihn, weil ich mit dem vollen Magen eh nicht hätte schlafen können. Er setzte mich bei den Efrains ab, weil ich noch ein bisschen bei ihren Capoeira-Übungen zuschauen wollte. Da war ich allerdings nicht mal zur Tür rein als sie mich schon auf eine andere Geburtstagsparty mitschleppten, die vom Gitarristen der anderen Band im Ort, die ich ja zufällig auch schon mal gesehen hatte. Witzigerweise war der aber den größten Teil seines gemütlichen Zusammensitzens mit Plaudern und Bier trinken gar nicht da. Mit seinen Freunden habe ich aber sehr interessante Gespräche geführt, vor allem darüber, wie es ist eine Zeit im Ausland zu verbringen. Ich fand es echt interessant, dass sie alle irgendwie ähnliche Erfahrungen gemacht hatten wie ich. Außerdem konnte ich noch Hautnah ein Phänomen beobachten, von dem Hermann mal erzählt hatte. Getränke werden geteilt. So wurde nicht an jeden eine Bierflasche verteilt sondern es kreisten nur 2 oder 3 deren Inhalt sich jeder bei Bedarf in sein Glas kippte. Zu hause war ich dann so gegen 12. Felix kam erst gegen 2 nach Hause, bei dem hatte sich die Naif nämlich noch gemeldet und sie waren spontan raus gegangen.
Am nächsten Tag hab ich weil müde und Magenaua nicht viel getrieben und das Wochenende versprach dann so wie immer abzulaufen. Samstagmorgens Feria, anschließend ein bisschen was waschen und sonst wie rumwerkeln. Gegen Mittag sind wir auf eine kleine Veranstaltung von einer art Bioladen etwas außerhalb gegangen. Wo, neben Speis und Trank auch diverses Handwerk verkauft wurde.
Gegen Abend schaute ich dann schon fast traditionsmäßig bei den Efrains vorbei, weil mir nicht danach war im Haus zu bleiben und einen Film mit Felix und Naif zu schauen. Dort lernte ich dann, dass Schadow, der schäferhundähnliche Familienhund vorne auf dem Motorrad mitfahren und sogar selbst aufsteigen kann und dass das spritleere Motorrad vom Marco bis zur nächsten Tankstelle kommt, wenn man mal kurz in den Tank pustet. Sachen gibt’s…
Irgendwann bin ich dann mit Marco alleine erst mal ins Asadazo gegangen, weil die anderen nach dem Gig am Vorabend noch ein bisschen schläfrig waren. Dort haben wir dann nett geplaudert und ich bin mir ganz sicher, dass er versucht hat mich mit Bier betrunken zu machen, weil er mir ständig nachgeschenkt hat. Gegen 10 fing dann eine gar nicht so schlechte Criollo-Band an zu spielen und Marquinho kam vorbei weil er der Band beim Verstöpseln helfen sollte. Wir hörten noch ein Weilchen zu bis Marco meinte ich solle mit Marquinho in eine Disco gehen. (Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieser Abend ein Anschlag auf meine für peruanische Verhältnisse verklemmte Art werden sollte.) Tatsächlich ein bisschen angetrudelt ging ich also mit Marqui in eine eigentlich ganz hübsche Disco. Sie hat mich von der Einrichtung her eher an eine Bar erinnert (die hier übrigens alle viel gemütlicher gestaltet und dekoriert sind) und die Musik bestand nicht nur aus Techno sondern war ein Mix verschiedenster Musik. So schaffte Marqui es tatsächlich auch, mich bei Popmusik zum Tanzen zu bringen, aber nur ganz kurz und nur wegen dem bösen Bier. Die meiste Zeit saßen wir am Rand, plauderten und schauten den Menschen beim Tanzen zu. Ein weiteres spannendes Phänomen: Die Cliquen nehmen die Flaschen mit auf die Tanzfläche, stellen sie auf den Boden und bilden einen Kreis drum herum. Das ist mir in Deutschland irgendwie noch nicht begegnet. Irgendwann sind wir dann ein bisschen raus gegangen, haben frische Luft geschnappt und auf einem Spielplatz Turnübungen gemacht. Hehe, jetzt weiß ich, dass Marquinho keinen Schneidersitz kann. Dafür kann er aber auch viele Sachen, die ich nicht kann.
Am nächsten Morgen bin ich gegen 7 ins Internetcafe, wo ich den bösen Merlin leider wieder nicht brav daheim vorgefunden habe. Dafür hat sich eine andere Freundin über einen Anruf zum Geburtstag gefreut.
Danach schlenderte ich noch so ein bisschen durch die Stadt und überlegte, was ich vor dem Schlafen noch so machen könnte als plötzlich so ein Typ neben mir stand und fragte, ob er mich begleiten könne. Wir spazierten ein bisschen zum Bootshafen des Tambopata, plauderten und tranken etwas. Derweil erfuhr ich, dass der Typ Nilo heißt, Polizist ist und gerne Reggae hört. Danach zeigte er mir noch auf dem Motorrad die Altstadt (die im Übrigen wirklich hübsch ist und mal einen Ausgang lohnen würde) und wir fuhren ein Stück am Tambopata entlang, wo es auch ein paar Strände zum schwimmen gibt. Später schlug er dann noch vor auf den Obelisk hoch zu steigen. Das ist so ein Turm in der Stadt, der das Zentrum eines Kreisverkehrs bildet und eine klasse Orientierungshilfe ist. Der Aufstieg kostet 50 Cent und man hat echt einen super Ausblick!

Sehr sehenswert, auch, wenn der Aufzug kaputt ist. Wir aßen noch etwas, dann sah ich doch mal endlich zu, dass ich nach Hause komme und freute mich über mein Bett mit den vertrauten Flöhen drin.
Das war also im Großen und Ganzen das spannendste der letzten Tage.
Hier sind noch zwei Fotos, die eigentlich zum letzten Eintrag gehören:
Einmal vom Reiten

und meine an Regentagen entstandenen Flöten (mittlerweile ist noch eine weitere dazu gekommen, die ganz rechts)

(Jap, wer genau hinschaut erkennt, dass mein Erstlingswerk mit Tesafilm korrigiert wurde… aber egal, dafür klingt sie umso besser. Martin ist ein guter Lehrer 🙂 Vielen Dank für den Link!
An sonsten habe ich mal endlich daran gearbeitet, den Blog auf Vordermann zu bringen. Zum Beispiel verbirgt sich hinter dem Eintrag „die Arbeit im Ecocentro“ nun endlich ein richtiger Text und es ist auch eine neue Ecke entstanden, wo ich die Leute vorstelle, mit denen ich hier so zu tun habe. So könnt ihr vielleicht besser den Überblick behalten.
Jetzt wird es Zeit mal endlich wieder mit der Vorstellung der Mitarbeiter von der Nahrungsmittelproduktion weiter zu machen. Diesmal ein Vertreter, der uns vor allem Als Dekoration an Cocktails Begegnet: Die Sternfrucht, span. Carambola.

Ursprünglich kommt diese interessant geformte Frucht aus dem chinesischen Raum, doch auch hier scheinen die Pflanzen sich pudelwohl zu fühlen. Im vergleich zu ihrer Frucht sehen die Bäume sehr unspektakulär aus:

Die Saison ist eigentlich gerade vorbei, aber hin und wieder sieht man die Früchte trotzdem noch. Sie werden hier vor allem zu sehr leckerem Nektar verarbeitet und ich hatte ja auch schon berichtet, dass wir mit Clara eine fruchtige, wenn auch sehr süße Marmelade daraus gekocht haben.

So nun fällt mir gerade mal wieder nicht mehr Interessantes ein. Wenn man selber hier lebt, fällt es einem irgendwie schwer zu erraten, was euch daheim so interessieren könnte. Also wenn ihr auf irgendetwas hier neugierig seid oder etwas nicht richtig nachvollziehen könnt, schreibt doch einfach mal einen kleinen Kommentar. Natürlich freue ich mich auch immer über einen Kommentar, wenn ihr gerade mal keine Frage habt 😉