Schon die Reise nach Cusco war spannend, denn wir fuhren durch weite Andenebenen und sahen kleine Dörfer, viele Hunde, Alpakas, und sogar Schnee. Die vielen Serpentinen störten mich beim schlafen etwas, denn wenn man gerade eingedöst war kam es einem vor als würde der Bus kippen. Felix dagegen scheint da eine bäckergleiche Begabung zu haben… kein Wunder – er heißt ja Becker 😉
Gegen zwei kamen wir dann in Cusco an. Auf den ersten Blick eine chaotische, aber doch ruhigere Stadt als Lima. Obwohl es sich über das ganze Tal und die Hänge hinauf erstreckt, lässt es einen irgendwie an ein großes Dorf denken. Cusco ist auch trockener als in der Hauptstadt und vor allem: Sonnig. Sonne und Schatten waren dort ein Kontrast wie Pfanne und Eisschrank. Wir alle kamen darin überein, dass Cusco nicht so ist, wie wir es uns vorgestellt hatten.
Nachdem wir Jasmin verabschiedet hatten (sie stieg allein in ein Taxi, ich hoffe sie ist gut angekommen), irrten wir rund eine Stunde herum und trafen dabei am Plaza de Amas, dem Hauptplatz in vielen Städten, ein paar netter Engländer und zwei ebenso nette Polizisten, die uns ein wenig weiter halfen. Schließlich kamen wir etwas erschöpft am Centro Yanapanakusun an (Paisaje Santo Toribio 4, von der Calle Argentina nur eine Treppe hoch), wo Hermann und Norma uns bereits angemeldet hatten. Für alle, die mal vor haben, nach Cusco zu reisen: Diese Herberge ist ein Traum! Für 70 Soles (rund 19€ de Nacht) bekommt man ein hübsches Zimmer mit bequemen Betten, ein gepflegtes Bad, kostenlosen Internetzugang und leckeres Essen in einer familiären Küche. Dort bekamen wir auch sogleich unseren ersten Matetee.
Einziger Wehrmutstropfen: eine wirklich ziemlich kalte Dusche! Aber egal, sie tat nach der langen Reise wirklich gut. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten erkundeten wir noch ein wenig Cusco und wechselten Geld.
Am Abend fanden wir uns dann in der Küche ein wo wir mit mehreren Italienern (darunter 3! Pärchen auf Flitterwochen) ein köstliches andines Essen zu uns nahmen. Es gab vegetarische Suppe mit Bohnen und diversen anderen Sachen drin, spanische Tortilla mit Gemüse und halb gebratene, halb fritierte Kartoffeln und Salat. Ach ja, und natürlich Fleisch. Mit den anderen Gästen hatten wir interessante Gepräche, die wir den Umständen entsprechend auf Spanisch, Italienisch, Englisch und Deutsch führten. Da raucht einem irgendwann der Kopf! Weil wir tot müde waren, gingen wir auch relativ fix ins kuschelige Bett. Wir hatten bisher immerhin nur jede zweite Nacht in richtigen Betten verbracht, und das sollte noch bis Freitag so weiter gehen!
Der nächste Tag begann, wie der Vortag geendet hatte: Wir frühstückten in der Küche mit einer La-Reunionerin und plauderten auf Englisch, Französisch und Spanisch. Danach ging es wieder in die Stadt, wo wir die Bustickets nach Puerto Maldonado für die kommende Nacht kauften.
Gegen mittag kamen dann Hermann und Norma in der Herberge an. Wir plauderten auf der Terasse eine ganze Weile über Ruinen in den Anden und Quecksilber im Regenwald. Dann nutzte ich noch den Internetzugang um meinen zweiten Blogeintrag zu verfassen, wir kauften noch etwas zu futtern und stiegen in den Bus, der diesmal leider nicht mehr ganz so luxuriös war. Aber man gewöhnt sich an alles, und so schlief ich recht viel. Tja, und in der ersten Morgendämmerung konnte man schon die Wärme spüren und die üppige Vegetation erkennen.
So, nun seid ihr vermutlich arg neugierig, wie es eigentlich in meinem Projekt aussieht, in dem ich am Freitag morgen angekommen bin… ich muss leider zugeben, dass ich noch nicht dazu gekommen bin etwas zu schreiben, zum einen, weil ich so geflasht war, zum anderen weil ich einfach keine Zeit hatte. Das hole ich haber so bald wie möglich nach!
Erst mal so viel: es ist warm und wirklich schön und grün.
Salu2